Willkommen beim Historischen Verein Burgrieden
Der "Historische Verein Gesamtgemeinde Burgrieden e.V." wurde 1995 gegründet.
Der Verein bezweckt:
- die Pflege und das Zusammentragen der Geschichte der Gesamtgemeinde
- die Sammlung und Erhaltung historischer Gegenstände und Dokumente
- die Verwaltung und Ausstellung des Sammelgutes in unserem Museum
- die Kartierung historischer Stätten wie z.B. von Feldkreuzen
Geschichte der Gemeinde Burgrieden
Burgrieden
Burgrieden (541 m.ü.d.M.) wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt. Ältere Funde, zum Beispiel ein Gesteinsabschlag, der einen Kilometer nordwestlich von Burgrieden gefunden wurde, weisen auf eine frühere Besiedlung der Markung hin. Bis gegen Ende des 14. Jahrhunderts gehörte die Herrschaft Burgrieden dann den Herren von Freyberg, bevor diese dann im Jahre 1420 den Kirchenschatz, Kirche, Pfarrgut und den Zehnten zu Burgrieden dem Kloster Heggbach schenkten. 1428 kaufte der Ulmer Stadtschreiber Ambros Neithardt Leute und Güter der Ortschaft von den Brüdern Hans und Jörg Ansorge, so verkaufte auch das Ulmer Spital 1453 seinen umfangreichen Besitz um Burgrieden. Erwerber war Hans Reyter, ein Ulmer Bürger, dessen Erben 1466 Dorf samt Burgstall und Weiler Burgrieden sowie auch Leute und Güter "zu den Burgkofen", Hochstetten und Bühl an das Spital Biberach weiterverkauften. Bis zum Jahre 1804 gehörten so die Ortschaften Burgrieden mit Hochstetten und Bürghöfe zum Spital Biberach. Im 19. Jahrhundert trat dann eine grundlegende Veränderung der überkommenen Verhältnisse ein, als 1810 die Hoheitsrechte der einzelnen Dorfherren an das neugeschaffene Königreich Württemberg übergingen. Die Einführung einer einheitlichen württembergischen Gemeindeverfassung trug dann entscheidend dazu bei, dass 1848 endgültig die noch verbliebenen grundherrlichen Gefälle, Fronen und Zehnten abgelöst und die Inhaber der Höfe damit auch zu ihren Eigentümern wurden. Die Gemeinde Burgrieden entwickelte sich danach rasch zu einem Kleinbauern- und Handwerkerdorf von zentraler Bedeutung. 1844 wurde das Schulhaus mit Lehrerwohung und Gelasse für den Gemeinderat gebaut. Die Industrialisierung begann 1859 mit dem Bau einer Säge- und Mahlmühle. 1904 wurde ein Elektrizitätswerk errichtet. Im gleichen Jahr wurde Burgrieden und Rot an die Eisenbahn angeschlossen. In den Jahren 1909-1910 erwarb die Firma Apperatur Walter Steiger und Co. Die Mühle und das E-Werk. Nach dem ersten Weltkrieg beginnt im Jahre 1923 die Produktion von Automobilen durch die Firma Steiger AG in Burgrieden. Das Schulhaus wie es heute noch in der Grundstruktur besteht wurde 1962 eingeweiht. Im Jahr 2000 wurde der Dorfplatz in Burgrieden neu errichtet und das Rathaus neu gebaut.
Rot
Die Geschichte von Rot verläuft zunächst ohne engere Berührung mit Burgrieden und Bühl. Die ersten Grundherren von Rot waren um 1491 die Besserer, der Roter Pfarrer Mathis Steinlin, die Biberacher Sondersichenpflege sowie die Zisterzienserinnenabtei Gutenzell. 1536 verkaufte Eitel Eberhardt Besserer seine Rechte und Gerechtigkeiten an dem Dorfe Rot um 8400 Gulden an Biberach.
Wie in Burgrieden, so nutzte das Spital Biberach auch in Rot die sich bietenden Gelegenheiten, den neuerworbenen Besitz durch weiteren Landkauf abzurunden, bis schließlich der Sieg Kaiser Karls V. über den protestantischen Schmalkaldischen Bund, dessen Mitglied Biberach seit 1531 gewesen war, diesen Bestrebungen Einhalt gebot und die Stadt Biberach infolge der hohen Kriegslasten und Strafgelder gezwungen war, Besitz zu verkaufen. So war es Anton Fugger möglich, die Ortschaft Rot am 28. März 1547 für 9300 Gulden von der Stadt Biberach zu erwerben. Auch Rot wurde wie Burgrieden 1810 in das neugeschaffene Königreich Württemberg eingegliedert. Die Villa Rot wurde 1912 von Raymund von Fugger erbaut. Das Landschlösschen genannt Fuggerschlösschen wurden der vorhandenen, alten Baumbestand in die Planung des Parks mit einbezogen. Das Schulhaus wie es heute noch in der Grundstruktur besteht wurde 1963 gebaut.
Bühl
Auch der 1277 erstmals urkundlich erwähnte Ort Bühl (damals Buhel) wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrmals den Besitzer. So erwarb das Ulmer Spital im Jahre 1417 Bühl mit Leuten und Gut, Ehaften, Zwing und Bann, Hirtenstab, Fischenz, Schmiede und Wirtshaus von dem Ulmer Kaplan Johannes von Giengen. Nach einem weiteren Besitzwechsel zum Ulmer Spital konnte schließlich Hans Reyter den Ort erwerben. Mit den Besitzrechten an Burgrieden ging 1466 auch die Ortschaft Bühl an das Biberacher Spital über, nachdem man sich mit den Reyterschen Erben über den Kaufpreis geeinigt hatte. Aber erneut musste das Spital zur Bezahlung der im Spanischen Erbfolgekrieg entstandenen Kriegsschulden Besitzungen verkaufen. Nutznießer war die Benediktinerabtei Wiblingen, die so 1704 das damals 8 Höfe, 5 Sölden, 1 Wirtshaus und 1 Schmiede zählende Dorf Bühl für 20.000 Gulden vom Spital Biberach erwerben konnten. Bühl, das zuvor bayrisch geworden war, wurde zu württembergischen Besitz, nachdem 1810 die Hoheitsrechte der einzelnen Dorfherren an das neugeschaffene Königreich Württemberg übergegangen war.