Die Pfarrkirche St. Alban Burgrieden
Die Kirche wurde anstelle einer früheren spätgotischen Anlage, von der nur der Turm erhalten blieb, 1739/40 erbaut und 1842/43 verlängert. Der Turm weist mit Satteldach, Lisenen und Giebelaufsätzen im oberen Bereich eine ähnliche Gestaltung auf wie die spätgotischen Türme der Nachbarschaft, etwa jene in Baltringen oder Mietingen. Jedoch wurde das Dachgeschoss erst 1815 in dieser Form gestaltet, nachdem 1812 das spitze Zeltdach nach einem Blitzschlag abgebrannt war.
Die Kirche besteht aus einem mächtigen Langhaus, eingezogenem, halbrund geschlossenem Chor, nördlichem Chorseitenturm und südlicher Sakristei.
Im Innern zeigt sie heute weder die barocke und 1862 eliminierte noch die historisierende, 1931 entfernte Ausstattung. Beide Ausstattungen kennen wir nur aus Urkunden.
Erhalten geblieben sind Joseph Esperlins Altarblätter und Aufsätze (Vision des Hl. Bernhard, Hl. Familie, Maria Immaculata, Maria Magdalena, Mutter Anna und Maria) von 1741. Ferner finden sich eine gute Kopie von Cranachs Innsbrucker Madonna aus dem 16. Jahrhundert und eine Hl. Margarethe, Holz, 1480/90, Ulm.
Auszug aus „Der Landkreis Biberach I“
(Kreisbeschreibungen des Landes Baden – Württemberg)
Es wird auch berichtet, dass das ursprünglich einfache Kirchenschiff 1740 in einen moderneren Stil umgebaut wurde, wobei man Materialien einer im Wald bei Weihungszell abgebrochenen Kapelle verwendete.
An Weihnachten 1919 brennt in der Kirche erstmals elektrisches Licht. 1931 fand eine umfassende Renovation statt, an der die ganze Gemeinde beteiligt war, auch die Vereine und die Schulkinder. Die im 2. Weltkrieg zum Einschmelzen vorgesehenen Kirchenglocken kommen 1946 wieder zurück. 1985 wurde die Kirche außen renoviert. 1992 fand eine große Innenrenovation mit Altarweihe statt.
Auf der Einladung zu diesem großen Ereignis am 27. September 1992 gab es ein Gedicht, das auf der Einladung abgedruckt war:
Unser Kirch:
Von uns´re Ahna einst erbaut;
St. Alban ist sie anvertraut.
Inna und außa wieder g´richt,
erstrahlt sie emma neua G´sicht.
D´Kirch hot jetzt en neua Hut,
au d´r Verputz stoht ihr recht gut.
D´r Kirchturm strahlt in´s Land weit naus;
Ma sieht ihn schon vom Bussa aus.
D´Leit hand viel gópfret und viel g´macht,
vom Grundstock bis zum rota Dach.
Dui Kirch soll uns erhalta bleiba
Und d´Glocka sollet für uns leita.
Wer unser Kirch wird immer seha,
muss saga: ,,Sie ischt wirklich schea!“
Stolz gucket se in´s Rottal nei
Und könnt bei Gott it schöner sei!