Das Schulhaus und Rathaus
Die Bühler Kirchengemeinde existierte lediglich als Pfarrfiliale der Pfarrei Rot, sie strebte jedoch um 1860 ihre Selbständigkeit an. Mit ein Grund dafür war die Tatsache, dass die Bühler Kinder zu Fuß zur Schule nach Rot gehen mussten. Außerdem beabsichtigte man in Rot den Bau einer neuen Schule, wobei man sich von Roter Seite aus eine Beteiligung von Bühl in Höhe eines Drittels der Baukosten vorstellte. Ein weiterer Punkt war die Bestattung der Bühler Bürger auf dem Friedhof in Rot. Unter diesen Voraussetzungen entschieden sich die Bühler für die Selbständigkeit, was den Bau eines Pfarrhauses, eines Friedhofes und eines Schul- und Rathauses notwendig machte.
Das 1861 gebaute Schul- und Rathaus beherbergte neben einem Schulraum auch ein Amtszimmer und im Obergeschoss eine Lehrerwohnung. 1862 nahm Lehrer Lohrer den Schulbetrieb auf. Der Lehrer hatte in einem Raum sieben, später acht Klassen zu unterrichten. Die Schülerzahl war um die Jahrhundertwende beachtlich. So kann man auf einem Bild um 1905 mit Lehrer Nagel 44 Schüler zählen. Auf Grund der großen Schülerzahl fand im Jahr 1907 eine Erweiterung der Schule statt.
Oberlehrer Geiser war der letzte Lehrer an unserer Schule. In vielen Gemeinden löste man die kleinen Schulen auf und in den größeren Gemeinden baute man neue Schulen. So entschied man sich im Jahr 1966 für die Auflösung der Schule, zumal die Unterrichtung aller Kinder zur gleichen Zeit in einem einzigen Raum nicht mehr zeitgemäß war. Die Kinder gingen nun in Burgrieden in die neu erbaute Grund- und Hauptschule. Die Schüler wurden mit dem Bus abgeholt und wieder nach Hause gebracht.
Der Schulraum konnte nun als Vereinsraum genutzt werden. Im Jahre 1982 baute man neben dem Vereinsraum eine kleine Küche ein.
Im Jahren 2015/16 wurde das Gebäude in Zusammenarbeit mit dem Ing.büro Landthaler aus Rot saniert und das Treppenhaus angebaut, um die öffentliche, jetzt barrierefreie Nutzung im Erdgeschoss von der Privatwohnung im Obergeschoss zu trennen. Die Küche verlagerte man auf das größere, ehemalige Amtszimmer, die freiwerdenden Räume nutzte man für eine Vergrößerung des Gemeindesaals.